Schlechter Schlaf schlägt aufs Gemüt – dass kennen viele. Andersrum schlafen wir in belastenden Situationen nicht gut. Wie groß der Einfluss des Schlafs auf unsere Psyche ist und was wir für guten Schlaf tun können, erfahren Sie in unserem neusten Blogbeitrag.   

Wer schlecht schläft, ist launisch, unkonzentriert und weniger belastbar. Konflikte und Fehler häufen sich, die Stimmung sinkt und der Tag zieht sich in die Länge. Wir merken schnell: Ohne Schlaf geht es uns nicht gut. Andersrum schlafen wir schlechter, wenn wir unausgeglichen und gestresst sind oder in einer Krise stecken.
Schlaf und psychische Gesundheit stehen in einem engen Zusammenhang miteinander. So kommt es bei vielen psychischen Problemen wie Angsterkrankungen oder Depression zu Schlafstörungen. Die Schlussfolgerung: Gesunder Schlaf ist essenziell für unsere psychische Gesundheit. 

Was aber genau macht Schlafmangel mit uns? 

Einzelne schlechte Nächte bzw. Phasen von schlechtem Schlaf gehören zum Leben dazu. Nicht immer steckt eine Krankheit dahinter. Jedoch können Schlafstörungen nicht nur die Folge einer psychischen Erkrankung sein, sondern auch deren Ursache. Um psychischen Beschwerden als Folge von Schlafmangel vorzubeugen, empfehlen Experten, anhaltende Schlafstörungen frühzeitig von einem Arzt abklären zu lassen.
Neben dem Reaktions- und Entscheidungsverhalten beeinträchtigt Schlafmangel die Psyche auch auf weitere Arten: Die Gedächtnisfähigkeiten nehmen ab, man wird schnell reizbar und unkonzentriert. Mehr noch: Sie können sogar Angststörungen, Depressionen oder Süchte auslösen und das Gedächtnis beeinträchtigen. 
Dies ist nicht weiter erstaunlich – die Eindrücke des Tages können nicht verarbeitet werden, was zu einer Überreizung von Körper und Seele führt. 

Warum hält uns Schlaf gesund?  

Obwohl wir ein Drittel unseres Lebens schlafen, sind die Funktionen des Schlafs relativ unbekannt. 
Zum einen soll Schlaf für die Anpassungsfähigkeit und Veränderbarkeit von Synapsen, Nervenzellen oder ganzen Hirnarealen wichtig sein. Die als Grundlage für alles, was wir Lernen dienen. Da sich jeden Tag sehr viele Nervenzellen neu verknüpfen, muss auch immer wieder ausgemistet werden, um neue Kapazität zu schaffen. Das bedeutet: Relevante Synapsen bleiben erhalten und Wichtiges wird im Gedächtnis verankert. Unwichtiges wird während des Tiefschlafs aussortiert. 
Zum anderen müssen schädliche Stoffwechselprodukte, die tagsüber bei der Aktivität im Gehirn anfallen, abtransportiert werden. Diese Reinigung soll ebenfalls mehrheitlich im Schlaf passieren. Ist dieser gestört, werden die lebenswichtigen Prozesse im Gehirn behindert.  

Schlaf ist nicht gleich Schlaf 

„Schlafen kann man, wenn man tot ist“, sagen die einen. Andere verbringen das ganze Wochenende am liebsten im Bett. Doch wie viel Schlaf braucht der Mensch? Oder: Kann man sogar zu viel schlafen?
Schlaf ist individuell. Die berühmten acht Stunden sind für den einen zu viel und für den anderen zu wenig. Stattdessen liegen fünf bis zehn Stunden bei einem gesunden Menschen im normalen Bereich.
Jedoch ist ein gesunder, erholsamer Schlaf nicht nur von der Schlafmenge abhängig, sondern insbesondere auch von der Schlafqualität. Sie sinkt mit der Anzahl der Aufwachreaktionen im Schlaf, wodurch die jeweiligen Schlafphasen unterbrochen werden. 
Eine Verschlechterung des Schlafes kann auch durch die Einnahme oder beim Absetzen einer Vielzahl von Medikamenten die Folge sein. Weitere Störfaktoren sind ein zu voller oder zu leerer Magen, körperlich anregende Tätigkeiten vor dem Zubettgehen sowie Koffein- oder Nikotin-Genuss. Nicht selten sind auch Alkoholkonsum oder Alkoholmissbrauch für Störungen des Schlafes verantwortlich. Bereits ein mäßiger Konsum von Alkohol vor dem Einschlafen kann dazu führen, dass sich die Schlafzeit verkürzt und sich die Qualität des Schlafes verschlechtert. 

Zudem empfehlen viele Experten einen regelmäßigen Rhythmus, vor allem beim Aufstehen. Da ein Schlafmangel nicht mit mehr Schlaf am Wochenende kompensiert werden kann und den Schlafrhythmus aus dem Gleichgewicht bringt.