Die Wechseljahre sind im Leben einer Frau eine Zeit mit vielen Veränderungen. Männer erleben ähnliches in Form der Andropause. In beiden Fällen kann der Hormonrückgang starke körperliche und seelische Beschwerden verursachen. Die Intensität ist dabei sehr individuell.
Typische Symptome der Wechseljahre
Intensive Hitzeschübe, begleitet von Schweißausbrüchen am Tag oder in der Nacht, sind typische Wechseljahresbeschwerden von Frauen. Hinzu kommen nicht selten Schlafstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung. Der Östrogenrückgang kann außerdem Scheidentrockenheit verursachen und zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen. Stoffwechselveränderungen erhöhen das Risiko der Gewichtszunahme. Die hormonellen Schwankungen verursachen jedoch nicht nur körperliche Symptome, sondern können auch starke emotionale Schwankungen und seelischen Beschwerden auslösen.
Beschwerden bei Männern
Bei Männern spricht man von der Andropause. Der Rückgang des Testosteronspiegels kann beim Mann zu vermindertem sexuellem Verlangen führen. Auch Männer leiden unter Schwierigkeiten beim Einschlafen, Schlafstörungen oder häufigem nächtlichen Aufwachen. Müdigkeit, Energiemangel, Leistungsabnahme und Stimmungsschwankungen können weitere Anzeichen sein. Durch die Abnahme der Muskelmasse haben Männer teilweise Beschwerden in Muskeln und Gelenken. Ähnlich wie bei Frauen können in der Andropause Launenhaftigkeit und depressive Verstimmungen auftreten. Aber auch Stresserkrankungen können zu einer Veränderung des Testosteron-Spiegels führen, sodass sich immer wieder auch die Frage stellt, was ist Symptom und was ist die Ursache.
Hat der Hormonhaushalt einen Einfluss auf die Stimmung?
In der Tat ist dies häufig der Fall, denn die Wechseljahre wirbeln den Hormonhaushalt erheblich durcheinander. Viele Frauen erleben Verstimmungen während des Klimakteriums – beginnend etwa ab 45 Jahren – als intensiver, länger und heftiger als in den Jahren zuvor. Zudem sind auch psychosomatische Beschwerden, etwa Ängste und Schlaflosigkeit, möglich.
Mögliche Maßnahmen
Ein Augenmerk sollte auf einen ausgewogenen Lebensstil inklusive gesunder Ernährung gelegt werden. Empfehlenswert sind zudem regelmäßige Zeiten für Entspannung, Meditation, Bewegung und Sport und angenehme soziale Kontakte.
Bei diagnostizierten mittleren bis schweren Depressionen ist professionelle medizinische Hilfe erforderlich. In der Regel umfasst die Behandlung eine Psychotherapie sowie – ab einem bestimmten Ausprägungsgrad der Erkrankung – begleitende Antidepressiva. Sind die Stimmungsschwankungen eindeutig hormonell bedingt, kann bei starken Beschwerden gegebenenfalls eine Hormontherapie sinnvoll sein. Neuere Studien weisen darauf hin, dass Hormone nicht nur bei typischen Wechseljahr-Symptomen wie Hitzewallungen und Reizbarkeit helfen, sondern eventuell auch bei Depressionen Linderung bringen können.