Gehören Sie zu den Menschen, die in der Freizeit nicht entspannen können? Was hilft wirklich wenn die Freizeit stresst?
Es ist paradox: Statt sich in der Freizeit vom Alltagsstress zu erholen, sind immer mehr Menschen von ihrer arbeitsfreien Zeit gestresst. Meist ist das auf zwei, völlig unterschiedliche Ursachen zurückzuführen. Jedoch gibt es drei schnelle und wirksame Methoden gegen Freizeitstress.
Woher kommt Freizeitstress?
Grundsätzlich können zwei Arten von Freizeitstress unterschieden werden. Manche Menschen empfinden Freizeitstress, weil sie in ihrer arbeitsfreien Zeit zu viel erleben (wollen). Wer am Feierabend und das ganze Wochenende ständig verplant und rundum ausgebucht ist, der fördert eher Erschöpfung als Entspannung.
Andere wiederum wollen Entspannung in der Freizeit über Medienkonsum erreichen und triggern so Stressreaktionen im Körper. Aber auch passives Sitzen vor einem Bildschirm fördert keinen Stressabbau, sondern erhöht das Stresslevel.
Freizeit gestalten: Es muss nicht immer produktiv sein
Ein Irrglaube, der sich in unserer Gesellschaft festgesetzt hat, ist, dass selbst die Freizeit produktiv gestaltet werden müsse. Alles wird zielgerichtet durchgeführt: Sport für den perfekten Körper, Freunde treffen, um das soziale Leben aufrecht zu erhalten, das richtige Buch lesen, um sich weiterzubilden, ja selbst meditieren hat einen Zweck. Es mach jedoch Sinn, hin und wieder scheinbar unnütze oder überflüssige Dinge zu tun und vor allem in der Freizeit keinem Leistungsdruck zu erliegen. Wer alles perfekt machen und sowohl im Büro als auch auf dem Fußballplatz in der Freizeit immer der Beste sein möchte, der setzt sich unter Druck – und bewirkt auf Dauer das Gegenteil.
3 Tipps gegen Freizeitstress
Um wieder in den Genuss zu finden, reicht es, an zwei Stellschrauben zu drehen: wie wir uns unsere Freizeit gestaltet und womit wir sie füllen.
Die drei folgenden Tipps helfen dabei, Freizeitstress zu minimieren.
1) Akzente setzen, statt maximale Auslastung
Wenn ein Termin den nächsten jagt, ist Freizeit genauso stressig wie der Job. Im übertragenen Sinn lässt sich sagen: Freizeit tut gut, wenn sie frei (gestaltet) ist. Wer am Feierabend und das ganze Wochenende ständig verplant und rundum ausgebucht ist, der fördert eher Erschöpfung als Entspannung. Ein erster Tipp: Versuchen Sie nicht, das Maximum aus Ihrer freien Zeit herauszuholen, sondern setzen Sie Akzente durch einige ausgewählte Termine.
Bei diesen ausgewählten Terminen muss es nicht um Spektakuläres handeln. Es sollten Momente sein, die Ihnen Spaß machen, die Sie unbeschwert genießen können.
Ein wichtiger Nebeneffekt von weniger Terminen in der Freizeit: Es entsteht mehr Raum für Spontanität. Feste Termine rund um die Uhr nehmen uns die Luft zum Atmen.
2) „Nicht stören“ ein und entspannen
Das Smartphone ist gleichbedeutend mit ständiger Erreichbarkeit – ein Faktor, der im Job wie im Alltag für erheblichen Stress sorgt. Das muss allerdings nicht sein, denn mit ein paar einfachen Einstellungen wird das Handy freizeitfreundlicher. Dazu braucht es nicht einmal den Flugmodus. Probieren Sie diese drei Einstellungen:
Schalten Sie die Benachrichtigungen für Social Media, E-Mails & Co. aus. So werden Sie nicht ständig darauf hingewiesen, dass Sie etwas verpassen könnten.
Bei iOS wie bei Android kann diese Funktion individuell getimt werden, sodass sie beispielsweise jeden Abend um 19 Uhr anspringt und sich jeden Morgen um 7 Uhr automatisch deaktiviert.
3) Passiver Freizeitstress: Nicht berieseln lassen
Kennen Sie das? Nach einem langen Arbeitstag, Diskussionen mit den Kindern über nicht aufgeräumte Zimmer, Essen kochen und der Wäsche fehlt am Ende des Tages die Kraft, seine freie Zeit aktiv zu gestalten. So wird Freizeit vor allem unter der Woche auf der Couch vor dem Fernseher, dem Handy oder Computer verbracht, wo man sich berieseln lassen kann. Auf lange Sicht aber löst diese Art von Freizeit massiven Stress aus.
Medienkonsum ist tückisch. Ohne es zu merken, verfliegen die Stunden, in denen wir passiv vor dem Bildschirm sitzen. Dies macht uns oftmals unzufrieden und fördert weder Stressabbau noch mentale Fitness.